Preschool-12 Dual Language Education in
Two Locations in the Bay Area

E-Learning

Unterrichten und Lernen im digitalen Zeitalter

Ein Projekt der Unterrichtsentwicklung an der German International School of Silicon Valley (GISSV) zur Umsetzung innovativer Lernkonzepte, die die technischen Möglichkeiten des Computereinsatzes mit den bewährten Methoden sozialer und kooperativer Lernformen verbinden

Im Zeitalter von Industrie 4.0 sind Konzepte zur Einbeziehung digitaler Medien in der Schule überfällig. Aktuelle Studien zeigen, dass deutsche Schülerinnen und Schüler international den Anschluss zu verlieren drohen. Es fehlt in deutschen Schulen an pädagogisch durchdachten Konzepten, die schulisches Lernen durch digitale Medien in seiner Wirksamkeit unterstützen. Dabei zeigen neue Entwicklungen, vor allem im Bereich der Universitäten, dass die Digitalisierung erhebliches Potential mit sich bringt, wenn es darum geht, jungen Menschen den Zugang in die Berufswelt zu ermöglichen. Letztlich leistet die Digitalisierung damit einen Beitrag zur Demokratisierung und zum weltweiten Zugang auf Bildung. Im Auge der aktuellen Entwicklungen in Deutschland bietet die Entwicklung digital unterstützter Unterrichtskonzepte erhebliche Bildungschancen.

Das Projekt unterstützt Lehrende und Lernende bei der Umsetzung der Leitfragen zum erfolgreichen Unterrichten und Lernen in der digital geprägten Welt. Das Projekt leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Berufsvorbereitung von Schülerinnen und Schülern und zeigt gleichzeitig, wie die konsequente Einbeziehung eines Learning Management Systems Potentiale zur Unterrichtsentwicklung freisetzt, die vor allem in den Bereichen der Vernetzung und Kooperation angesiedelt sind.

Das Projekt besteht aus der Entwicklung eines Learning Management Systems (LMS), aus der Erstellung von Unterrichtsmaterial sowie aus dem unterrichtlichen Einsatz zunächst an der GISSV, bald vermutlich auch an anderen deutschen Auslands- bzw. Inlandsschulen.


Von der Planung zum Einsatz

Angeregt durch die vielfältigen Impulse und Kontakte, die sich aus der Nachbarschaft zu Firmen wie Google, Apple und Adobe ergeben, entwarf eine Gruppe von Lehrkräften der GISSV im Herbst 2013 das Unterrichtskonzept. Die GACC, die in San Francisco angesiedelt ist, half uns beim Zugang zu professionellen Netzwerken und zu an „Edtech“ interessierten Partnern.

Parallel zur Evaluation vorhandener Learning Management Systeme (LMS) wurden im Schuljahr 2013/14 in Gesprächen mit ortsansässigen Firmen (z.B. Google, Cisco und Adobe) Möglichkeiten für die Umsetzung dieses Unterrichtskonzeptes diskutiert. Die Entscheidung fiel schließlich auf eine Eigenentwicklung unter Einbindung von kommerziellen Komponenten (Wikispaces als Content Management System und Adobe Connect als Video Conferencing Tool) über Programmschnittstellen.

Das LMS wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren von einer Lehrkraft, zwei Oberstufenschülern und einem Elternteil unter Beratung eines Google-Mitarbeiters programmiert.

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen unterstützt die Entwicklung von Unterrichtsmaterial seit dem Schuljahr 2014/15 finanziell.

Das LMS und die Unterrichtsinhalte werden bereits seit dem Schuljahr 2014/15 eingesetzt und in regelmäßigen Beratungen mit den beteiligten Schülern und Lehrkräften evaluiert und entsprechend des Feedbacks verbessert.

Die daraus erwachsenden Kompetenzen im pädagogischen Einsatz neuer Medien wurden im Rahmen einer regionalen Fortbildung (GISSV, März 2015), einer schulinternen Fortbildung für das Kollegium der DS Washington (Oktober 2015) und eines Medien-Workshops (Mexico City, November 2015) multipliziert. Weitere Veranstaltungen, z.B. beim Bundeskongress deutscher Schulleiter im September 2016, sind geplant.

Leitfragen zum erfolgreichen Unterrichten

Leitfragen zum erfolgreichen Lernen

Ausblick

Die technischen Möglichkeiten werden im deutschen Bildungssystem noch zu oft als Bedrohung angesehen, z.B. sorgen sich Lehrkräfte eher darum, wie sie den Einsatz von Smartphones zur unerlaubten Recherche bei Lernzielkontrollen unterbinden können, als dass sie deren interaktiven Möglichkeiten z.B. bei der Durchführung von lehrergesteuerten Rundgängen mithilfe des Smartphones und Cardboards in der „Virtual Reality“ nutzen würden.

Die Unterrichtstechnologie wird davon profitieren, dass Endgeräte immer preiswerter und leistungsfähiger werden. Das Projekt bietet didaktisch-methodische Ansätze, die diesem Umstand ebenso wie die in Zeiten von Industrie 4.0 veränderten Anforderungen an das Schulsystem Rechnung tragen. Dabei steht stets die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Lehrkräften und Lernenden - sei es untereinander oder jeweils mit der anderen Gruppe – im Mittelpunkt. Ausdrücklich nicht geplant ist dabei rezipierendes Lernen im Rahmen eines Online-Kurses.